Ach, was für ein herrlicher Frühlingstag! Die Sonne erstrahlt über dem Königspalast und die Blumen sprießen geradezu dem Himmel entgegen. Doch die Idylle wird von hektischen Gärtnern unterbrochen die, wie von Wespen gestochen, quasi alles umbuddeln was auf oder in der Erde steckt. Von Sekunde zu Sekunde scheint sich hier alles zu verändern. Die Gärtner schwitzen. Der König ist entzückt!
Die Gärten des Königs öffnen ihre Pforten:
In Gardneres schlüpfen die Spieler in die Rolle überaus fleißiger Gärtner am Hofe eines scheinbar leicht dementen Königs. Dieser gibt ständig neue Befehle an seine Untertanen, wie er denn den Garten gerne hätte, doch dabei ändert er immer mal wieder seine Meinung und gibt die Informationen auch nicht jedem gleichsam weiter. Das Spiel gewinnt man gemeinsam, indem am Ende einer Sanduhr möglichst viele Aufträge des Königs zu dessen Gunsten erfüllt wurden.
Komplett durcheinander legen in diesem Spiel alle Beteiligten ihre Garten-Plättchen auf den Tisch um einen, in seiner Größe vordefinierten (klassisch 6x6 Felder) Außenbereich damit zu füllen. Doch Blumen, Bänke, Brunnen, und vieles mehr sollten hierbei jedoch nicht wahllose platziert werden. Vorschriftskärtchen werden hierzu von den Spielern gezogen, wobei nach jedem Erfüllen dieser der nächste Spieler eine neue Vorschrift zieht und dabei die älteste Karte abgelegt wird. Aktiv können maximal drei Vorschriften gleichzeitig sein; im Spiel zu zweit kann es also passieren, dass ein Spieler gleich über zwei Vorschriften verfügt.
Jegliche Vorschriften sind nur dem Spieler, der sie auf der Hand hat bekannt und dieser darf auch keine Tipps zu deren Erfüllung geben, jedoch gibt die Rückseite der Karte einen kleinen Hinweis bezüglich der Art der Aufgabe. Spieler können so nun entweder Plättchen anlegen oder aber auch welche aus dem Garten entfernen, diese dann vor den anderen Spielern auslegen, welche diese Plättchen danach erneut platzieren müssen.
Wenn der Garten vollendet ist, muss jeder Spieler bekanntgeben, ob der König von dem aktuellen Ergebnis entzückt oder empört ist, also ob die dem Spieler bekannte Aufgabe erfüllt wurde oder nicht. Gibt jeder Gärtner am Tisch bekannt, dass der König entzückt sei, so wird die älteste Vorschrift abgeworfen und eben eine neue gezogen. Dies wird wiederholt, bis die Sanduhr vollständig abgelaufen ist. Nun zählt man die erhaltenen Punkte zusammen!
Für perfektionistische Gartenarbeiter, die von Arbeitsteilung nichts halten, kann das Spiel selbst auch in einem Solo-Modus gespielt werden! Weiters gibt es eine einfachere Variante, sowie drei Einführungs-Szenarios, um das Spiel in einem langsameren Tempo zu erlernen und sich nicht sofort von den vielen Möglichkeiten überfordert zu fühlen.
Spieletester
Fazit
Ein grüner Daumen nach oben:
Große Denker und Hobbygärtner aufgepasst, denn in Gardeners kommen beide auf ihre Kosten! Ein recht simpler Spielverlauf wird durch die Kombination unterschiedlicher Vorschriften so beeinflusst, dass sich aus einem harmonisch-gemütlichen Plättchen auslegen, schon mal ein hektisches Gedankenstolpern im Kopfe entwickelt. Demnach erwartet das Spiel von euch auch ungeteilte Aufmerksamkeit, ist also weniger zur Entspannung nebenbei geeignet.
Kommunikation zwischen den Spielern gibt es in Gardeners leider kaum, da man einerseits ja nichts über seine eigenen Vorschriften verraten darf und andererseits die grauen Zellen ständig am Rattern sind. Durch diese Faktoren und das allgemeine durcheinander spielen, kann der Spielablauf schonmal sehr chaotisch wahrgenommen werden, sodass man auch mal den Überblick verliert.
59 unterschiedliche Vorschriftskarten (in der klassischen Variante) sorgen nicht nur für Abwechslung in jedem Spiel, nein, die daraus resultierenden Kombinationsmöglichkeiten bieten demnach auch immer wieder Spannung beim Lösen neuer Rätsel. Leider können sich dadurch auch manchmal vermeintlich unmögliche Kombinationen ergeben, doch dies zu erkennen und die betroffenen Karten abzulegen kann genauso Teil des Rätselspaßes sein und als essenzieller Teil des Spielgeschehens angesehen werden.
Durch ein Punktesystem, bei dem man pro absolvierter Vorschrift im Rang aufsteigt, gibt es nochmals einen extra Ansporn um sich von Spiel zu Spiel zu steigern und die Punkteleiter möglichst hoch zu erklimmen. Doch für all jene, denen das ganze Spiel nun zu viel erscheint, denen soll auch gesagt sein, dass es sowohl eine einfachere Variante sowie drei Einführungsszenarios gibt. Darüber hinaus bietet es für den alleinigen Hobby-Gärtner eine Solo-Variante, welche ebenso viel Überlegung benötigt, um Punkte abzustauben.
Zusammenfassend ist Gardeners also ein Spiel, dass sich hauptsächlich darum dreht die Vorschriften der anderen Spieler logisch schlusszufolgern um dadurch, möglichst schnell, einen Garten aufzubauen, der für alle Spieler passt und den König entzückt. Das Denken ist also Hauptfokus in diesem königlichen Gartenspiel, sodass es weniger als ein Spiel nebenbei geeignet ist, sehr wohl aber bei allen Denkern und denen die es noch werden, sich größerer Beliebtheit erfreuen wird.
Plus
- großes Denken gefragt
- spannend & abwechslungsreich durch viele unterschiedliche Vorschriften
- durch Punktesystem immer wieder Ansporn zu neuen Höchstleistungen
- Einführungsszenarien & Solo-Variante vorhanden
Minus
- benötigt viel Konzentration
- kaum Kommunikation zwischen den Spielern
- manchmal recht chaotisch
- vermeintlich unmögliche Kombinationen
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Details
1 Regelheft (20-seitig)
1 Sanduhr
36 Gartenplättchen (16 A-, 9 B- & 11 C-Plättchen)
97 Vorschriftskarten; darunter:
- 59 Standardkarten
- 21 Spezialkarten (+2 Warnungs-Karten)
- 17 Einführungskarten (6 A-, 6 B- & 5 C-Vorschriftskarten)
Statistik
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