Der Kunstfälscher Belratti setzt seit Jahrzehnten sein außergewöhnliches Talent ein, um Bilder im Stile anderer zu malen. Gelingt es euch als Museumsleiter und Künstler, die Fälschungen zu erkennen?
In der Neuauflage des bereits 2019 erschienenen kooperativen Belratti (Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2019) verkörpern die Spieler abwechselnd die Museumsdirektorin und die Maler. Ziel ist es, keine Fälschungen von Belratti im Museum auszustellen.
Dazu werden die Spieler via Rollenkarten in „Museumsleiterin“ und „Maler“ aufgeteilt.
Eine Runde beginnt damit, dass die Museumsleiterinn zwei Themenkarten von den 192(!) Bildern zieht. Die Museumsleiterin fordert jetzt zwischen 3-7 Bildern von den Maler, welche zu den Themen passen sollten.
Die Maler haben selber Bilder auf der Hand und müssen überlegen, welche davon zu den ausliegenden Themen passen. Liegt z.B. ein Bild von einem Schweinchen aus, könnt ein Fisch (auch ein Tier) oder ein rosa Regenschirm (auch rosa) gut passen. Dabei dürfen sich die Maler absprechen in Form von „Ich hätte zwei Karten, die gut passen und eine die zur Not geht“.
Die Maler liefern ihre Bilder, in dem sie diese verdeckt auf einen Stapel platzieren. Anschließend werden 4 zufällig gezogene Bilder vom Nachziehstapel gezogen und dazu gemischt – die Fälschungen von Belratti!
In der nächsten Phase wählt die Museumsleiterin aus, welche Bilder sie für die „echten“ hält, welche ihrer Meinung also von den Malern ausgewählt wurden und für welches Thema die Bilder bestimmt waren.
Zuletzt werten die Maler aus. Hierbei gibt es drei Möglichkeiten:
1. Das Bild ist vom Maler und wurde dem richtigen Thema zugeordnet. Das Team erhält einen Punkt.
2. Das Bild ist von einem Maler, wurde aber dem falschen Thema zugeordnet. Nichts passiert.
3. Das Bild ist eine Fälschung! Belratti erhält einen Punkt.
Anschließend werden die Rollenkarten weitergegeben, sodass die Rollen Maler und Direktor getauscht werden.
Es gibt zudem 5 Joker, welche von den Spielern eingesetzt werden und so z.B. die Anzahl der benötigten Bilder ändern können.
Das Spiel endet, sobald Belratti 6 oder mehr Punkte hat. Anschließend folgt eine Auswertung, wieviel Punkte das Team erreicht hat. Je mehr, desto besser, mindestens aber 15, sonst haben die Spieler verloren.
In der schnelleren Variante „Meisterwerke“ werden maximal 5 Runden gespielt. Hier gewinnt das Team, wenn es in mindestens 3 der 5 Runden keine Fälschung im Museum ausstellt.
Spieletester
Fazit
Das Spielprinzip ist herrlich unverbraucht und wir haben sowohl als Museumsleiterin, als auch als Maler wirklich die Qual der Wahl, welche Karten wir jetzt für „zum Thema passend“ ansehen.
Das eigentliche Highlight des Spiels sind aber die Diskussionen der Museumsleiterinnen! „Die Lampe gehört doch eindeutig zum Thema Kleiderständer“ „Hä, wieso das denn, nein, das ist eine Fälschung!“ „Doch, das hat die gleiche Form!“ „Die gleiche Form? Quatsch! Ne, wenn überhaupt ist die auch aus Metall, dann gehört sie zum Thema Toaster… ja genau, die braucht nämlich auch Strom!“ – währenddessen verdrehen wir als Maler die Augen, weil die Lampe natürlich nicht von uns ist… ist doch sowas von offensichtlich! (Bis zur nächsten Runde, bis wir auf einmal die Museumsleiterin sind und gar nichts mehr offensichtlich ist 😉 )
Die Joker fühlen sich zunächst etwas aufgesetzt an – ich will malen und meine Bilder ausstellen, was sollen da die Joker? Aber sobald man ein bisschen erfahrener mit Belratti ist, ist man um die taktischen Möglichkeiten der Joker dankbar.
Schönes Artwork, eine Vielzahl an Karten und der möglichen großen Spielrunde von bis zu 7 Spielern runden die Sache ab.
Ein wirklich gelungenes Spiel und für einen gemütlichen Spieleabend – bei dem auch mal lebhaft diskutiert werden darf – klar zu empfehlen!
Plus
- "Um die Ecke"-Denken wird belohnt
- Ständig wechselnde Rollen
- Diskussionen der Museumsleiterinnen sind herrlich anzuhören
- Joker bringen taktische Komponente
- 2 verschiedene Spielmodi
Minus
- Tatsächlich gar nichts :-)
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Details
200 Karten
5 Joker
5 Pinselplättchen
1 Anleitung
Statistik
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